Houzzbesuch
Houzzbesuch: Schwarz, Weiß, Holz und Glam für eine Villa in Franken
In diesem Neubau entstanden Räume mit coolen Kontrastfarben und natürlichen Einsprengseln – ein Weinkeller durfte auch nicht fehlen
Was gibt es Schöneres für einen Weinliebhaber als ein eigenes Weinlager? Das Bauherrenpaar (vor allem der Bauherr) wollte sich genau diesen Traum erfüllen. Aber das ist nur eine der vielen Besonderheiten in der Villa, die Interior-Designerin Astrid Fuchs von tRäume gestaltete: „Das Ehepaar hat sich zudem ein harmonisches Gestaltungskonzept gewünscht, das sich stringent durch alle Wohnräume zieht.“ Wer die kleinen Details auf sich wirken lässt, wird zum Beispiel das Jagdmotiv wahrnehmen, das Fuchs dezent in die Gestaltung integriert hat. Auf den rund 400 Quadratmetern bot sich der Interior-Designerin aber auch ausreichend Platz für viele weitere Ideen!
Auf einen Blick:
Hier wohnt: ein Eheaar mit seinen zwei Hunden
Auf: 400 Quadratmetern
In: Neustadt an der Aisch, Mittelfranken
Expertinnen: Astrid Fuchs von tRäume, Nürnberg
Fotos: Uwe Friedrich / Camwork
Auf einen Blick:
Hier wohnt: ein Eheaar mit seinen zwei Hunden
Auf: 400 Quadratmetern
In: Neustadt an der Aisch, Mittelfranken
Expertinnen: Astrid Fuchs von tRäume, Nürnberg
Fotos: Uwe Friedrich / Camwork
„Da die Auftraggeber wenig Zeit haben, stammt das Konzept ganz aus meiner Hand. Die Materialien und Farben haben wir gemeinsam aufeinander abgestimmt“, sagt Astrid Fuchs. Um einen natürlichen Look zu erzeugen, wählten sie Erd- und Naturtöne und kombinierten sie mit Schwarz und Weiß. Als Material findet sich Holz durchgehend in der Einrichtung wieder. Hiermit wird die warme Raumwirkung erzeugt.
Bei der Form des Geländers im Treppenhaus hat sich Astrid Fuchs von einem anderen Projekt inspirieren lassen: „Ich habe ein ähnliches Geländer auf Bildmaterial gefunden und den Stahlbauer gebeten, dieses von der Konstruktion her 1:1 nachzubauen”.
„Der Entree-Bereich sollte auf Wunsch der Auftraggeberin bewusst ganz leicht gehalten werden”, so Fuchs. Daher ließ die Interior Designerin Flurmöbel in reduzierter Optik nach ihren Vorgaben von TB Möbeldesign maßanfertigen. Die sich wiederholende Winkelform schafft in dem großen offenen Eingangsbereich eine harmonische Einheit, die Holzbodenplatte setzt zudem warme Akzente zwischen dem kühlen Fliesenboden und dem grauen Stucco Pompeji an der Wand.
Teppich: JAB
Teppich: JAB
Der Hausherr ist leidenschaftlicher Hobby-Jäger. Verständlich, dass das ausladende Geweih einen besonderen Platz im Haus erhalten sollte – in der Sitzecke mit Tunnelkamin gegenüber der Haustür hat Astrid Fuchs das Geweih untergebracht: „Damit es auch farblich auf die restliche Gestaltung abgestimmt ist, haben wir es eingefärbt.“
Beistelltisch: Rolf Benz
Beistelltisch: Rolf Benz
Eine schmale Rabatte mit hochgewachsenen Gräsern und Leuchtspots leitet Bewohner und Gäste zu den Wohnräumen. Die Gräser greifen das Natur- und Jagdthema auf. Trotz täuschend echter Optik handelt es sich aber um Kunstpflanzen. „Es sollte vor allem pflegeleicht sein“, sagt Fuchs.
Am Ende des großen Flures erstreckt sich der offene Wohn- und Essbereich über 90 Quadratmeter. Hier sind Küche, Wohnen, Essen und Weinlager untergebracht. Wenn die bereits erwachsenen Kinder des Ehepaares zu Besuch sind, findet die Familie an dem aus Altholz gefertigten Massivholztisch ausreichend Platz.
Esstischstühle: Venjakob
Esstischstühle: Venjakob
Als Esstischbeleuchtung dienen fünf tellerförmige Leuchten, das Design „Skan“ von Vibia.
Um große Runden zu verköstigen, braucht man auch viel Platz für die Zubereitung der Speisen: „In der Küche war der Hausherrin vor allem viel Arbeitsfläche in Form eines großen freistehenden Küchenblocks aus einem pflegeleichten Material wichtig, da sie häufig für die große Familie kocht“, sagt Fuchs. Keineswegs erwünscht war eine 08/15-Küche.
Astrid Fuchs dachte sofort eine Arbeitsfläche aus dunklem, poliertem Naturstein: „Der Stein wirkt durch seine außergewöhnliche Optik lebendig und ist zudem noch sehr pflegeleicht“.
Für die Küchenzeile wählte die Interior Designerin weiß lackierte Fronten, die Arbeitsplatte besteht aus demselben Naturstein. Die dahinterliegenden Wände sind mit Massivholz verkleidet und nehmen so Bezug auf den Esstisch. Neben den anderen, kühl wirkenden Oberflächen erzeugt das Material Wärme im Raum. Überall finden sich auch hier kleine grüne Akzente durch dekorative Pflanzschalen und -töpfe.
An die offene Küche mit Essplatz schließt der Wohnbereich an. „Im Wohnzimmer haben wir alle Farben und Materialien auf die zuerst ausgewählten Materialien für die Küche abgestimmt“, so Astrid Fuchs. Neben den weiß lackierten Oberflächen und Altholz halten mit der Couch von Koinor Leder und mit dem Tisch von Rolf Benz Glas Einzug ins Interior.
Von der Couch aus hat man einen schönen Blick auf den Tunnelkamin und – sofern das Feuer erloschen ist – teilweise auf den Eingangsbereich. Hierdurch wirkt der Raum noch offener.
Die maßgeschreinerte TV-Wand wirkt schlicht, ist aber ein richtiger Multifunktionsschrank mit allerhand Stauraum. „In dieser Wand spiegelt sich sozusagen die auf der gegenüberliegenden Raumseite befindliche Küchenrückwand in Altholzoptik wider. Durch die T-Form werden die beiden Zugänge zum Weinbereich hervorgehoben“, so Fuchs.
„Eines der Hauptanliegen des Auftraggebers war die Einrichtung einer repräsentativen Lagermöglichkeit für Weine, die zugleich die nötigen Licht- und Klimabedingungen bereithält“, sagt Fuchs. 10 Quadratmeter plante der Architekt dafür ein. Diese konnte die Interior Designerin frei gestalten. Sie entschied sich für eine Trockenbaulösung, die seitlich mit Regalen für Weingläser und Zubehör genutzt werden kann. „Die weißen Weine lagern in Weinkühlschränken. Der Rotwein lagert in den Weinsteinen entlang der langen Wand. Diese Steine zogen aus dem alten Haus des Weinliebhabers mit in den Neubau“, erklärt Fuchs.
Das Gästebad im Erdgeschoss ist schlicht gehalten: „Wir haben uns hier ganz bewusst für einen sehr modernen Touch entschieden. Passend zu den Deko-Akzenten im Haus herrscht auch hier Schwarz vor. Durch die Natur-Dekoration wird aber dennoch eine gewisse Wärme erzeugt“, sagt Fuchs.
Badmöbel: Inda, Badkeramik: Duravit
Badmöbel: Inda, Badkeramik: Duravit
Über die Treppe im Eingangsbereich gelangt man in die privateren Räume im Obergeschoss – wie mehrere Schlafzimmer, Bad und Fitnessraum.
Wie in einer Fall- oder Baumelbewegung angehalten, hängen die schwarzen Leuchten „Aim“ von Flos locker von der Decke im Treppenhaus.
Dem Wunsch nach einer ruhigen und harmonischen Gestaltung des Hauptschlafzimmers kam Astrid Fuchs mit der Verwendung einer edlen schwarz-goldenen Farbkombination und Holz nach. Die Tapete von Rasch greift genau diese Farben auf und ist zusammen mit den goldenen Tafeln der Blickfang des Raumes.
Ein zweites Schlafzimmer ist für Gäste gedacht und analog zum Hauptschlafzimmer gestaltet worden.
Zwischen den beiden Schlafzimmern liegt das Ankleidezimmer. Die Ausstattung wurde maßgeschreinert und farblich passend zu den Möbeln der Schlafräume lackiert. Auffallend ist der Bereich durch seine Symmetrie – links ist der Bereich für die Frau, rechts für den Mann. Zur Abgrenzung des offenen Schrankbereiches verwendete die Interior Designerin Rauchglas: „Der Kunde wünschte sich zwar Transparenz, das Rauchglas passt aber perfekt zur wiederkehrenden Gestaltung mit Schwarz im Haus.“
Leuchte: „Skygarden“, Flos
Leuchte: „Skygarden“, Flos
Eine Rauchglasschiebetür bildet auch den Zugang zum Fitnessbereich im ersten Stock, in dem die Auftraggeberin täglich Sport treibt. „Ab und an kommt ein mobiler Masseur, daher wurde im Raum noch Platz für eine Liege gelassen“, sagt Fuchs. Die hintere Wand ist in einem anregenden Rot gestrichen.
Das warme Rot wird im 28 Quadratmeter großen Badezimmer wieder aufgegriffen. Es gliedert sich in drei Zonen: „Mein Ansatz war vor allem, in jedem der Bereiche Wohlfühlklima zu schaffen. Dabei sollten die Bereiche, in denen man sich lange aufhält, so platziert sein, dass man quasi vor Blicken geschützt ist“, erklärt Fuchs die Gestaltung. Hinter der Trockenbau-Installationswand mit Doppelwaschtisch von Alape und Spiegelschrank von Burg versteckt sich eine Dampfkabine für zwei Personen. Rechts vom Eingang wurde eine begehbare Dusche eingebaut – passend zur restlichen Einrichtung mit Trennwänden aus Rauchglas.
Armaturen: Dornbracht
Armaturen: Dornbracht
Die Badewanne von Kaldewei befindet sich auf der anderen Seite der Trennwand. Mit Blick nach draußen kann das Ehepaar hier zur Ruhe kommen. Optische Wärme wird auch im Bad durch den Einsatz von Holzelementen erzeugt, so etwa in der horizontalen Wandnische …
…und der Ablage- und Sitzbank an der Wand. Allerdings handelt es sich hier um wasserfesten Schichtstoff mit Holzoptikfurnier. Das Deko-Objekt mit silberner Schale setzt einen besonderen Akzent.
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